Cockpit-Newsletter KW34-2021

Teilereinigung– ein Artikel von Jürgen Landkammer

 

Dieser Beitrag ist für die Unternehmen gedacht, die sich bisher mit nicht mit der Thematik der Teilereinigung befasst haben.

In den meisten Fällen erwartet der Kunde von den Produkten, die er erwirbt, dass sie sauber sind.
Oftmals verlangen auch Produktionsprozesse, zum Beispiel Oberflächenveredelungen, saubere Teile.
Aber wie bekommt man die Teile sauber? Und was ist „sauber“?

Doch fangen wir mal von vorne an.
Wir alle kennen die unterschiedlichsten Reinigungstechniken aus dem täglichen Leben, wie zum Beispiel Geschirrspüler, Waschmaschinen und Autowaschanlagen. Und auch Handwaschbecken, Dusche und Zahnbürste. Für all das gibt es auch noch spezielle, maßgeschneiderte Reinigungsmittel und Reinigungsabläufe. Und selbstverständlich setzt man für eine bestimmte Reinigungsaufgabe auch die richtige Technik mit dem (den) geeigneten Mittel(n) ein. Unter Einhaltung einer bestimmten Reihenfolge und Parametern wie der (Wasser-)Temperatur und der Dauer der einzelnen Reinigungsschritte. Reihenfolge und Parameter sind bei Maschinen häufig in Programmen hinterlegt.

Bezüglich der Reihenfolge haben diese Reinigungstechniken im Regelfall einiges gemeinsam:
Der Schmutz wird gelöst, der gelöste Schmutz und der Reiniger werden ab- oder ausgespült, die gereinigten Teile werden „veredelt“ (Weichspüler, Fleckenschutz, Oberflächenschutz oder -pflege) und getrocknet. In bestimmten Fällen erfolgt die Veredelung auch erst nach dem Trocknen, zum Beispiel das Eincremen der Haut.
Und es wird natürlich die auf das Reinigungsgut abgestimmte Reinigungstechnik eingesetzt. Also die Waschmaschine für die Wäsche, der Geschirrspüler für das Geschirr und so weiter. Nicht zu vergessen: Das Waschpulver und der Weichspüler sind für Wäsche und Waschmaschine ausgelegt,  für Geschirr und Geschirrspüler jedoch ungeeignet.

Übertragen auf die technische Teilereinigung heißt das:
Zum erfolgreichen Reinigen der Teile braucht man eine geeignete Reinigungstechnik, geeignete Reinigungsmedien, die entsprechend abgestimmten Reinigungsparameter. In einem wirtschaftlich vertretbaren Ausmaß und umweltschonend oder besser noch: nachhaltig.

Aber welche Informationen werden benötigt, um die richtige Reinigungstechnik, -Chemie und
Prozessfolge für die Teilereinigung auszuwählen?

  • Welche Arten von Verschmutzungen haften an den Teilen vor dem Reinigen an
    (Schmutzfilm, Klebstoffreste, Ölverkrustungen, Lackreste, Späne, Staub …)
  • Was hat diese Verschmutzungen verursacht?
    (Kühlschmierstoffe und Öle, Klebstoffe, Korrosionsschutz, Produktionsanlage, Lagerstaub …)
  • Welche Anforderungen an die Sauberkeit der gereinigten Produkte sind zu erfüllen?
    (Kundenanforderungen, Haftfähigkeit der Beschichtungen, Montagefähigkeit, Reparaturerleichterungen, Vertriebsanforderungen)
  • Welches Teilespektrum soll gereinigt werden?
    (Werkstoffe, Größen, Gewichte, Komplexität, Mengengerüste, Häufigkeiten …)
  • Woher kommen die zu reinigenden Teile? Mengengerüste, Häufigkeiten
  • Wie kommen die Teile an die Reinigungsanlage?
    (zum Beispiel: vom Fließband, per Kran oder Palette, als Korbware)
  • Wie sollen die gereinigten Teile aus der Anlage entnommen werden?
  • Welche Prüfverfahren sollen angewendet werden, um die erzielte Sauberkeit beurteilen zu können?

Das sind viele Informationen, die im Vorfeld gesammelt werden sollten. Aber mit diesen Randbedingungen im Gepäck können Sie sich gezielt informieren (lassen). Und sie sind bereits bei den Anfragen sehr hilfreich und für eine gute Entscheidungsfindung erforderlich.

 

 

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